Kennt ihr eigentlich CrowdFarming? Ich bin ein ziemlicher Fan des Konzepts von CrowdFarming und möchte diese sehr coole, nachhaltige Website in diesem Artikel vorstellen.
Dabei möchte ich erläutern, was besonders an CrowdFarming ist, welche Produkte man über die Website man erwerben kann und wie teuer die Lebensmittel von CrowdFarming sind.
Was ist die Idee hinter CrowdFarming?
CrowdFarming wurde von jungen europäischen Landwirten erfunden. Die Plattform lässt sich als eine One-Stop-Shop-Plattform, bei der man exotische Früchte, Gemüse und sonstige Produkte direkt vom Landwirt kaufen kann, beschreiben.
Somit wird das Produkt nicht über mehrere Zwischenhändler zum Endverbraucher gebracht, sodass der Landwirt einen größeren Anteil am Verkaufspreis erhalten kann.
Außerdem ist so die CO₂-Emission der bestellten Lebensmittel geringer, da man bei der Bestellung über Crowdfarming vermeidet, dass dieses Produkt noch längere Lieferstrecken durchlaufen muss.
Nach eigener Angabe kooperiert CrowdFarming mit rund 250 Landwirten, die ihre Produkte an 400.000 Endverbraucher in ganz Europa verkaufen.
Welche Produkte kann man bei CrowdFarming erwerben?
Auf der Internetseite von CrowdFarming kann man verschiedene Lebensmittel erwerben. Ich habe hier zahlreiche Anbieter von exotischen Früchten wie Mangos, Avocados, Orangen, Zitronen und auch Anbieter von heimischen Früchten wie Heidelbeeren gesehen.
Man kann Olivenöl und Wein erwerben und findet auch Farmer, die über CrowdFarming Käse oder Brotaufstriche, Wein und Säfte vertreiben.
Die Produkte werden dabei stets in Kisten aus Pappe angeliefert und eine zu erwartende Masse der Produkte angegeben. Man zahlt für die Produkte bei CrowdFarming einen Preis pro Kiste, wobei man sich über die angegebene Masse auch einen Kilopreis ausrechnen kann.
Um bei CrowdFarming Lebensmittel zu bestellen, findet man die Möglichkeit, Kisten über den Bauernmarkt zu bestellen oder eine Adoption durchführen. Diese beiden Möglichkeiten möchte ich im nächsten Absatz erläutern.
Was funktioniert eine Adoption und was ist der Bauernmarkt?
Die Adoption ist eine coole Möglichkeit, um die Farmer über CrowdFarming zu unterstützen und im Gegenzug Lebensmittel zu erhalten. Die Adoption ist manchmal etwas teurer als die Bestellung über den Bauernmarkt.
Um eine Adoption bei CrowdFarming durchzuführen, muss man über das Menü zunächst die Unterseite „Adoptionen“ auswählen. Hier kann man nun zum Beispiel einen Baum adoptieren, der mit durch eure Adoption teilweise oder komplett für eine Saison finanziert werden kann. Im Gegenzug erhaltet ihr von dem Landwirt eine vorher festgelegte Anzahl an Kisten mit dem hergestellten Produkt. So werdet ihr dann selbst zum CrowdFarmer.
Wenn ihr die Adoption abgeschlossen habt, könnt ihr über die Website von CrowdFarming zusätzliche Kisten mit dem bestellten Produkt zu anderen Lieferterminen und zu einem günstigeren Preis bestellen. Da die zusätzlichen Kisten oft bedeutend günstiger sind als solche, die man über den Bauernmarkt bekommen kann, sollte man diese Möglichkeit auch nutzen. Schließlich habt ihr bereits eine Adoption bezahlt, die teurer als die reine Bestellung im Bauernmarkt ist.
Toll finde ich bei der Möglichkeit der Adoption, dass ihr die Landwirte bei ihrer Ernte direkt unterstützt und ihnen so ein bisschen mehr für ihre harte Arbeit zurückgebt. Außerdem ermöglicht ihr den Landwirten vorab zu planen, wie viel Obst, Gemüse, etc. sie überhaupt erwirtschaften müssen, da sie nicht mehr „blind“ anbauen.
Noch gar nicht erwähnt, habe ich das folgende: Manche Farmer bei CrowdFarming bieten sogar die Möglichkeit, dass man den adoptierten Baum besucht. Ich habe diese Möglichkeit bisher nicht genutzt, fände es aber spannend, falls ich mal nach Spanien reise, einen Abstecher zu einer Finca mit Avocados zu machen.
Zum Bauernmarkt bei CrowdFarming brauche ich nicht viel zu sagen. Es handelt sich hierbei um einen Shop, bei dem ihr gezielt nach einem Lebensmittel suchen könnt. Anschließend seht ihr die möglichen Lieferanten (also die Landwirte), die ihre Produkte anbieten und könnt euch entscheiden, von welchem Landwirt ihr gerne eure Lebensmittel beziehen wollt.
Fairness bei CrowdFarming
Ein wichtiger Punkt bei CrowdFarming ist natürlich die Fairness. Dazu gehört die Frage nach der Verteilung von Geldern und ein wichtiger Punkt hierbei ist die Transparenz von CrowdFarming. CrowdFarming stellt einen jährlichen Wirkungs- und Transparenzbericht zur Verfügung, sodass man sich genau über das Schaffen von CrowdFarming informieren kann.
Wie Gonzalo Úrculo, ein Mitbegründer von CrowdFarming, selbst auf der Transparenz-Unterseite von CrowdFarming beschreibt, fördert der Wegfall von Zwischenhändlern den ökologischen Landbau. Beim Handel über CrowdFarming geht kein Geld an Supermärkte oder Discounter, sodass ein größerer Share vom Verkaufserlös für die hart arbeitenden Farmer übrig bleibt. Das finde ich top.
Genauer gehen sogar 50 % der Einnahmen an den Landwirt. So viel Gewinn würde ein Farmer niemals über den „normalen“ Handel erzielen.
Eigene Erfahrungen mit CrowdFarming
Wie bereits gesagt, bin ich ein großer Fan des Konzepts von CrowdFarming. Also möchte ich auch gerne meine persönlichen Erfahrungen mit der Plattform teilen. Diese Erfahrungen möchte ich auch in mehrere Punkte unterteilen, um euch einen guten Überblick über CrowdFarming zu geben.
Lebensmittelqualität
Wir haben bei CrowdFarming meistens Avocados bestellt. Wir sind wirkliche Avocado-Lovers und nutzen diese tropischen Früchte einfach wahnsinnig gerne in verschiedenen Gerichten. Ich glaube, wir haben nur ein- oder zweimal andere Lebensmittel als Avocados bei CrowdFarming bestellt.
Die bestellten Avocados hatten stets eine großartige Qualität. Avocados sind klimakterische Früchte, sie reifen also nach der Ernte weiter. Das erfuhren wir selbst erst durch einen der Briefe, die die Farmer ihren Kisten als Informationsmaterial beilegen.
Die Avocados wurden also vorgereift zu uns geliefert und dann bei uns so gelagert, dass sie nicht alle zeitgleich reif wurden. Das ermöglichte uns einen Verzehr der 2 – 4 kg Avocados über einen längeren Zeitraum, ohne dass wir riskierten, dass sie schlecht wurden.
Geschmacklich waren die Avocados stets hervorragend und wirklich cremig, sodass sie perfekt für Guacamole als Aufstrich oder Dip geeignet waren.
Anders als bei Avocados von den lokalen Discountern oder Supermärkten kamen die Avocados von CrowdFarming aus Spanien und nicht aus Südamerika, wodurch weniger CO₂-Äquivalente für den Transport umgesetzt wurden.
Außerdem: Die Avocados, die wir über den lokalen Handel beziehen, hatten nie die Qualität, die wir mit CrowdFarming erreicht haben. Erst letzte Woche habe ich eine Supermarkt-Avocado köpfen müssen, weil sie zur Hälfte verfault war.
Hinweis: Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Avocados von Paco (Finca Marroquino) und Maria (Finca Los Pepones) gemacht. Aber die anderen Landwirte werden euch bestimmt auch nicht enttäuschen.
Preise der CrowdFarming-Lebensmittel
Einen Punkt kann man bei CrowdFarming nicht ignorieren. Die angebotenen Lebensmittel sind teurer als im Supermarkt oder Discounter. Das ist Fakt. Exotische Fröchte sind aber wiederum günstiger als in vielen Bio-Supermärkten.
Warum sollte man also bei CrowdFarming bestellen? Ich sehe es so: Wir, als Avocado-Lover, können unsere Avocados nicht über das ganze Jahr hinweg bei CrowdFarming in der hohen Qualität, die wir zu schätzen gelernt haben, bestellen. Bei einer Bestellung bei CrowdFarming muss man beachten, dass die Landwirte ihre Produkte nur zur Erntesaison und nicht ganzjährig anbieten.
So kann ich also mäßig gute Avocados ganzjährig im Supermarkt kaufen, aber feiere es, wenn ich in der Erntesaison 3 – 4 Kisten großartige Avocados bei CrowdFarming erwerben kann. Ich weiß, dass sie dort etwas teurer als im Supermarkt sind, aber die Qualität und die positiven Effekte für die Erde wiegen den Preis für mich auf.
Zumal: Ich habe auch schon oft ganze Supermarkt-Avocados wegschmeißen müssen. Das ist mir bei CrowdFarming noch nie passiert.
Werde ich wieder bestellen?
Ganz klar ja. Ich warte bereits auf die Herbstzeit, denn dann beginnt die Avocado-Ernte bei CrowdFarming. Diese dauert dann über gute 5 bis 6 Monate hinweg an und in dem Zeitraum werden bei uns dann mehrere Avocado-Kisten verspeist.
Möglicherweise werden wir auch wieder einen Baum adoptieren. Mit der Adoption haben wir im letzten Jahr sehr gute Erfahrungen gemacht und wir hatten auch ein noch besseres Gewissen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit als bei der Bestellung im Bauernmarkt.
Fazit
Sollte ich nun als Schlusswort schreiben: „Kauft eine Kiste bei CrowdFarming“? Das wäre vielleicht meine tatsächliche Meinung, aber es klingt irgendwie doch zu sehr nach Werbung.
Daher möchte ich meine Meinung ganz unverblümt wiedergeben: Wie ihr vermutlich gemerkt habt, bin ich ein großer Fan von CrowdFarming. Ich konnte mich von den Produkten sehr überzeugen, auch wenn ich bisher meistens nur Avocados bestellt habe.
Was mir sehr gefällt ist die Tatsache, dass die CrowdFarming-Mitarbeiter wirklich bemüht sind, Anfragen zu beantworten. Als Vegetarier ist es mir natürlich wichtig zu wissen, ob meine Produkte vegetarisch sind und so fragte ich kurzerhand auch schon einmal über Facebook, ob ein beworbener Käse vegetarisch ist. Eine schnelle Antwort lautete dann „Wir fragen beim Landwirt nach“. Ein paar Tage später kam dann die ehrliche Antwort: „Leider ist dieser Käse nicht vegetarisch, da tierisches Lab in ihm eingesetzt wird.“
Das war natürlich schade für mich, aber ich schätze auch hier sehr die Ehrlichkeit und Transparenz. Daher soll mein Fazit das folgende sein: Schaut euch die Internetseite von CrowdFarming an. Ich kann euch empfehlen, eine Kiste zu bestellen, falls euch ein Lebensmittel zusagt. So könnt ihr die Website zumindest mal testen und erhaltet ein nachhaltigeres Produkt als im Supermarkt.
Solltet ihr überzeugt sein, ist der nächste Schritt zu einer besseren Welt dann vielleicht die Adoption von einem Baum.
Ich hoffe sehr, dass euch dieser Artikel gefallen hat und möchte gerne noch einmal erwähnen, dass meine Meinung hier völlig unvoreingenommen ist. Ich wurde weder von CrowdFarming um einen Artikel gebeten, noch erhalte ich eine Vergütung oder einen sonstigen Vorteil durch diesen Erfahrungsbericht. 🙂
Lasst mich gerne eure Meinung zu CrowdFarming und zu diesem Artikel wissen. Ich freue mich sehr auf eure Kommentare.
Hier geht es zu CrowdFarming: CrowdFarming.com.
Quelle:
crowdfarming.com – Finanzielle Transparenz
crowdfarming.com – Welche Versandkosten sind mit einer Adoption verbunden?
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