Vegane und vegetarische Cocktails

Cocktails sind nicht immer vegan und auch nicht immer vegetarisch.
Quelle: Image by bridgesward from Pixabay

Aufgrund tierischer Zusatzstoffe bei der Herstellung von manchen Likören, Weinen und Spirituosen sind zahlreiche Cocktails nicht für eine vegetarische oder vegane Lebensweise geeignet.

In diesem Artikel möchte ich zunächst darauf eingehen, welche tierischen Inhaltsstoffe in den Zutaten von Cocktails enthalten sein könnten und anschließend möchte ich euch einige Beispiele für vegane und vegetarische Cocktails nennen, bei denen ihr keine Gewissensbisse haben müsst, wenn ihr sie trinkt.

Tierische Inhaltsstoffe in Cocktails

Bei der Herstellung von Likören, Spirituosen und Weinen werden verschiedene Lebensmittelzusatzstoffe eingesetzt. Nicht alle Lebensmittelzusatzstoffe sind vegetarisch, woraus resultiert, das die damit zubereiteten Getränke ebenfalls nicht vegetarisch sind.

Solche Inhaltsstoffe sind Farbstoffe und Gelatine. Es gibt aber auch noch weitere Zusatzstoffe, die sich in Cocktails und Spirituosen befinden können.

Karmin in Cocktails

Rote Getränke erhalten oft ihre Farbe durch Einsatz des Lebensmittelzusatzstoffes E120. E120 ist auch als „echtes Karmin“ bekannt und wird durch chemische Extraktion aus den weiblichen Cochenilleschildläusen gewonnen. Die Schildläuse sterben bei diesem Vorgang zwangsläufig.

Zur Gewinnung von 50 g E120 werden bis zu 60.000 Cochenilleschildläuse getötet. Aufgrund dieser Extraktion ist E120 nicht vegetarisch und damit gefärbte Lebensmittel und Getränke sind nicht für eine vegetariache oder vegane Ernährung geeignet.

Gelatine als Zusatzstoff

Ein anderer Zusatzstoff ist Gelatine. Gelatine wird aus Knochen gewonnen und ist logischerweise nicht vegetarisch. Gelatine wird in verschiedenen Speisen eingesetzt und muss in diesen deklariert werden.

Man setzt Gelatine aber auch zur Aufreinigung („Klärung“) von Getränken (insbesondere bei Likören und Weinen) ein. Da die Gelatine bei der Klärung aus dem Produkt entfernt wird und daher nicht im finalen Produkt enthalten ist, muss sie nicht deklariert werden.

Das ist für Vegetarier und Veganer besonders unangenehm, denn man kann nur anhand einer freiwilligen Deklaration (beispielsweise durch ein V-Label) oder eine Produktanfrage herausfinden, ob ein Getränk vegetarisch ist oder nicht. Eventuell findet man eine entsprechende Information auch auf der Herstellerseite.

Milch und Sahne in Cocktails und Spirituosen

Ein weiterer Inhaltsstoff, der in Getränken eingesetzt werden kann, und nicht vegan ist, ist Milch (evtl. auch als Sahne). Manche Spirituosen enthalten Milch im finalen Produkt, so zum Beispiel Baileys oder Amarula.

Der Pina Colada enthält Sahne und ist daher nicht vegan.
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Andere Produkte sind gegebenenfalls mit Milch bei der Herstellung in Kontakt gekommen. So ist Vodka Parliament ein Vodka, der mit Milch gereinigt wird und daher nicht vegan ist.

Ist Milch im finalen Produkt enthalten, muss das vom Hersteller deklariert werden. Ist keine Milch im Produkt enthalten, muss man auch im Hinblick auf diese Getränke recherchieren.

Honig – vegetarisch aber nicht vegan

Honig ist bekannt als Süßungsmittel und wird nicht nur im Tee, sondern auch in Cocktails eingesetzt. Außerdem wird aus diesem Rohstoff Honigwein (Met) und Honiglikör hergestellt.

Honig ist als Produkt von Bienen nicht vegan. Dementsprechend ist Honig nicht vegan, wohl aber vegetarisch.

Honig ist zwar vegetarisch, aber nicht vegan.
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Der Einsatz von Honig in Cocktails kann jedoch leicht durch einen Austausch mit Agavendicksaft oder Zuckerrübensirup vermieden werden. Darüber hinaus enthalten nicht viele Cocktails Honig, aber von Met oder Honiglikör sollte man als Veganer Abstand nehmen.

Der “Wurm” im Mezcal

Kein Lebensmittelzusatzstoff und auch nur bei einer Spirituose relevant sind Raupen der Mottenart Comadia redtenbacheri. Einzelne Raupen dieser Art werden aus Marketinggründen seit 1950 in Flaschen diverser Sorten Mezcal gegeben.

Mezcal ist eine mexikanische Spirituose aus Basis von Agaven-Fruchtfleisch. Tequila ist eine Art des Mezcal, aber anders als Mezcal selbst, darf Tequila keine Fremdstoffe enthalten. Daraus folgt, dass man Tequila mit einer vegetarischen oder veganen Lebensweise vereinbaren kann. Mezcal ist abhängig von der Sorte jedoch weder vegan noch vegetarisch1.

Vegetarische und vegane Cocktails

Der Piña Colada wird häufig mit Sahne zubereitet. Damit passt dieser Cocktail also nicht zu einer veganen Lebensweise. Das Gleiche gilt natürlich auch für die alkoholfreie Variante dieses Cocktail-Klassikers. Der sogenannte Baby Colada oder auch Virgin Colada ist aufgrund der Sahne nicht vegan.

Lässt man die Sahne jedoch weg oder ersetzt diese, kann man den Cocktail auch vegan zubereiten. Fast bedenkenlos lassen sich klare Cocktails wie ein Gin Tonic trinken. Aber bei einem Martini muss man schon wieder vorsichtig sein, da der hierfür verwendete Wermut häufig geklärt wird.

Bedenkenlos genießbar. Gin Tonic ist immer vegetarisch und vegan.
Quelle: Image by CocktailTime from Pixabay

Mit diesem Wissen kann man nun u.a. folgende Cocktails ohne schlechtes Gewissen konsumieren:

  • Cocktails mit Tonic Water wie Gin Tonic oder Vodka Tonic
  • Cocktails mit Soda wie Gin Fizz
  • Cocktail-Klassiker wie Sex on the Beach, Long Island Iced Tea, Mojito, Margarita und Cosmopolitan
  • Piña Colada (nicht vegan)

Wichtig ist für diese Cocktails natürlich, dass die eingesetzten Spirituosen oder Säfte (bei den Cocktail-Klassikern) vegetarisch sind. Hier gilt es also, dass man sich vorab informieren muss, welche der Spirituosen oder Säfte gegebenenfalls mit Gelatine in Kontakt gekommen ist.

Fazit zu veganen und vegetarischen Cocktails

Ihr seht, dass Lebensmittelzusatzstoffe und Inhaltsstoffe maßgeblich beeinflussen, ob ein Cocktail vegetarisch oder vegan ist. Wie ich auch letztens bereits in einem Artikel über Aperitifs ausführlich analysiert habe, ist leider nicht jedes alkoholhaltige Sommergetränk für einen vegetarischen Lebensstil geeignet.

So verhält es sich auch mit Cocktails. Viele Cocktails sind nicht vegan, da sie mit Sahne zubereitet oder mit Honig gesüßt werden. Glücklicherweise kann man seine Drinks zuhause strenger kontrollieren und somit ungewollte Inhaltsstoffe ausschließen.

Möchte man sicher wissen, mit welchen Lebensmittelzusätzen Getränke in Kontakt gekommen sind, hilft oft nur die Nachfrage beim Hersteller oder eine Produktanfrage. Solltet ihr beim Besuch einer Bar oder eines Clubs verunsichert sein, gibt es sicherlich auch vegane Softdrinks als Alternative; es muss ja nicht immer jeder Abend mit Alkohol beendet werden, oder? 😉

Quelle:
1 Wikipedia.org – Mezcal

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